Was haben die SDG’s und die Agenda 2030 mit unserem Leben zu tun, fragen sich viele. 

Nun, die gute Nachricht ist, dass wir so den Klimawandel in die Hand nehmen könnten. Mit der Agenda 2030 wird die Klimakrise leichter verständlich, es finden sich konkrete Handlungsspielräume. Die 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung sind ein Kompass, der uns die Planung und Umsetzung von lokalen Maßnahmen ermöglicht. 

Ob bezahlbare und saubere Energie, nachhaltige Städte und Gemeinden, ob Bildungs-, Gleichstellungs- oder Gesundheitsprogramme oder globale Partnerschaften: wir haben viele Möglichkeiten, auf lokaler Ebene aktiv gegen den Klimawandel aufzutreten. Und das ist dringend nötig! 

Denn leider kommt vom Weltklimarat die schlechte Nachricht: wir steuern im Eiltempo auf die Erderhitzung von 1,5 Grad zu, das Klimaziel von Paris 2015 wird damit unrealistisch. In Österreich erleben wir den Klimawandel bereits, den schneelosen Wintern folgen Hitzeperioden, Dürren, Stürme oder Überschwemmungen. In Österreich hat seit Beginn der Industrialisierung die Temperatur um rund 2 Grad zugenommen (im Vergleich zur vorindustriellen Periode 1850-1900). Alleine in den letzten rund 30 Jahren wurde es in Österreich zwischen 1,0 und 1,5 Grad wärmer. Die Erwärmung betraf alle Regionen und Höhenlagen ähnlich. 

Es ist unsicher, ob sich der Thermostat der Erde zurückdrehen lässt. 

Neben dem sofortigen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen können wir aktiv bestehende natürliche Kohlenstoffsenken schützen und erweitern. Das gilt für unsere Wälder, Moore und Brachländer genauso wie für den Regenwald. 

Das Klimabündnis ist seit 1993 am Rio Negro aktiv. Mit der Hilfe all unserer Klimabündnisgemeinden gelang es unserer Partnerorganisation FOIRN, dem Dachverband der Indigenen Organisationen des Rio Negro, eine Fläche von 136.000 KM2 (1,6 x Österreich) Regenwaldgebiet dauerhaft als indigenes Land zu schützen. So werden ca. 27 Milliarden Kohlenstoff jährlich gebunden!  

Demarkiertes, indigenes Land ist der beste Schutz vor Abholzung. 

Die neue Regierung Brasiliens unter Präsident Lula hat mit dem Ministerium der indigenen Völker unter Sonia Guajajara einen wichtigen Schritt in Richtung Sicherung der indigenen Landrechte gesetzt. 

Trotzdem kommen auch 2023 noch viele schlechte Nachrichten aus Brasilien:  

Im Jänner schockierte uns die Bekanntgabe der humanitären Katastrophe im Yanomami-Land. International organisierte, iIllegale Goldgräberei hat zur Vergiftung der lokalen Gewässer durch Quecksilber und eine damit ausgelöste Ernährungskrise geführt. Die Vertreibung der Yanomamis durch Gewalt, Hunger, Krankheiten und gezielte Vergewaltigungen aus dem Gebiet wurde durch die vorherige Regierung Bolsonaro gefördert! Als erste Hilfsaktionen konnten noch im Jänner mobile Gesundheitseinheiten und Nahrungsmittel in die Region geschickt werden, das Militär wird gegen die Goldgräber eingesetzt. 

Doch schon im Februar kam die nächste Hiobsbotschaft: Rekordabholzung im Regenwald!  

Hier wird dringend ein ebenso entschlossenes Eingreifen wie im Falle der illegalen Goldgräberei erwartet. Brasiliens Institutionen für Natur- und Umweltschutz wurden jedoch zwischen 2018 und 2022 so geschwächt, dass sie derzeit kaum handlungsfähig sind. Die Budgets wurden aufs Minimum reduziert, erfahrene  Führungskräfte und Mitarbeiter:innen durch Bolsonaros Mittelsmänner ersetzt.  

Die Aufgaben für die neue Regierung in ihrem Kampf für das Weltklima sind mannigfaltig. Der Schutz des Regenwaldes braucht auch unsere Mithilfe.  (Auszug aus dem Klimabündnis-Newsletter)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Translate »